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Recherche – Der Abriss

Recherche –

Der Abriss der alten Schule in Suderberg

 

Am Freitag, den 26.06.2021, um 19 (!) Uhr, riss ein örtliches Bauunternehmen einen Anbau der alten Schule in Suderburg ein. Vorausgegangen waren eine Verwaltungsausschusssitzung am Montag, in der das Bürgerbegehren für ungültig erklärt worden war, und eine Ratssitzung am Donnerstag, den 25.06.2021, auf der die Ungültigkeit bekannt gegeben wurde. 

Begründet wurde die Ungültigkeit mit einer verstrichenen Frist zur zweiten Unterschriften-Abgabe des Bürgerbegehrens.

Die genauen Geschehnisse lassen sich aus diesem Artikel ersehen:

https://www.suderburg-online.de/halbstark-aber-die-hosen-voll/

Bemerkenswert fand ich die Äußerung des damaligen Samtgemeindebürgermeisters und obersten Verwaltungsbeamten, der aus meiner Sicht, die Bürgerinitiative hätte auf das drohende Verstreichen einer Frist hätte hinweisen müssen. Dann aber argumentierte er, er müsse dem Bürgerbegehren doch nicht hinterherrennen, wenn sie etwas hätten wissen wollen, hätten sie ja fragen können. Diese Aussage erweckte für mich den Anschein, dass es schlichtweg unterlassen wurde zu unterstützen. 

Auch stimmten mich die zuvor getroffenen Aussagen von Ratsmitgliedern sehr nachdenklich. So sprach ein mittlerweile stellvertretender Bürgermeister davon, dass Gebäude einfach abzureißen, denn die Strafe werde schon nicht so hoch ausfallen. 

Mir würden auch manche Dinge einfallen, die ich einfach so machen würde und es dennoch unterlasse. Sollten diese Leute nicht, alleine aufgrund ihrer Vorbildfunktion, mit gutem Beispiel vorangehen? 

Haben nicht gerade in Zeiten von Corona unsere Ratsvertreter und die Verwaltung von Zusammenhalt gesprochen? Ich höre da noch Sätze, wie in dieser schweren Zeit, oder wir müssen näher zusammenrücken. Diese Vorsätze kann ich bei einer solchen Abriss-Aktion partout nicht erkennen und ich impfe diese Aussagen daher eher als Floskeln. Noch heute stehen die Türen unserer Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger nur mit vorherigen Termin überhaupt offen. Die geheimen Ausschusssitzungen tragen, durch die daraus resultierende Intransparenz, nicht gerade zur Verbesserung der Situation bei. 

Hat von euch eigentlich schon einmal jemand versucht, ein Bauunternehmen am Freitagabend um 19 Uhr zu sich zu bewegen, um Arbeiten durchführen zu lassen? Bei einer derartigen Anfrage würde man eher den Satz, “Freitag ab eins macht jeder seins“, zu hören bekommen. 

Bemerkenswert ist, dass die Allgemeine Zeitung das Vorgehen hinsichtlich des plötzlichen Abrisses nicht einmal aufgriff. Es erschien lediglich dieser Artikel, in dem das Scheitern des Bürgerbegehrens bekannt gegeben wurde. 

https://www.az-online.de/uelzen/suderburg/suderburger-rat-beschliesst-abriss-der-alten-schule-90829848.html

Ist es nicht Aufgabe der Presse, ein solches Vorgehen genauer zu hinterfragen?

Der nächste Artikel ist dieser hier:

https://www.az-online.de/uelzen/suderburg/neues-buergerbegehren-zur-alten-schule-in-suderburg-beantragt-90886548.html

Laut dem Titelbild musste die Zeitung zumindest etwas vom Teilabriss mitbekommen haben. Warum wurden die Hintergründe nicht genau beleuchtet? Fehlte der Nachrichtenwert, oder gab es andere Gründe für eine fehlende Berichterstattung? Mir hatte damals schon eine Aufarbeitung der Geschehnisse gefehlt.

Schlussendlich wurde der örtliche Zeitungsvertreter noch mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch bedacht, als er das Gebäude unmittelbar nach der Abriss Aktion betrat. Dazu mehr im nächsten Blogeintrag. 

Autor: Andreas Koch

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